USRIII – MEIN STANDPUNKT

Bill Gates gilt mit über 80 Milliarden Dollar Vermögen als reichster Mann der Welt. In einem kürzlich erschienenen Interview hat er erklärt, dass das amerikanische Steuersystem progressiver sein könnte. Es gebe noch viel Raum, Steuern zu erhöhen, ohne negative Impulse zu schaffen.

Ähnliche Töne haben wir schon von Hansjörg Wyss gehört, dem schweizerisch-amerikanischen Medtech-Milliardär mit Berner Wurzeln und grosser Affinität zu unserer Region. Und so reden viele sehr reiche Amerikanerinnen und Amerikaner.

Wie sieht es bei uns aus?
Nächstens werden wir uns mit der Unternehmenssteuerreform III herumschlagen müssen. Da sind ein paar erstaunliche Dinge verpackt.

Dividendeneinkommen von Grossaktionären mit einem Aktienpaket von mehr als 10 Prozent werden bloss zu 50 Prozent oder noch weniger versteuert. Kleinaktionäre und Arbeitnehmende versteuern ihre Einkommen zu 100 Prozent.

Erträge aus Patenten und vergleichbaren Rechten werden mit einer Ermässigung von bis zu 90 Prozent versteuert. Bei Arbeitseinkommen sind mir keine entsprechenden Ermässigungen bekannt.

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung können zu 150 Prozent geltend gemacht werden. Gewinnungskosten für die Erzielung von Arbeitseinkommen (Pendlerkosten, Abzüge für auswärts essen etc.) oder Sozialabzüge können immer nur in reduziertem Umfang abgezogen werden.

Unternehmungen können auf Teilen des Eigenkapitals fiktive Zinskosten in Abzug bringen, die ihnen gar nicht anfallen. Natürliche Personen mit Wohneigentum müssen in Form des Eigenmietwertes ein fiktives Einkommen versteuern, dass sie gar nicht erzielen.

Die geplanten neuen Steuervermeidungsinstrumente bei der Unternehmensbesteuerung schaffen neue Ungerechtigkeiten gegenüber Lohnabhängigen. Sie werden milliardenschwere Löcher in die Kassen von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden reissen. Irgend jemand wird diese Löcher stopfen müssen. Sie können dreimal raten, wen es wohl treffen wird.

Da lobe ich mir die amerikanischen Milliardäre, die für höhere Steuern für die Reichsten sind!

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One thought on “USRIII – MEIN STANDPUNKT”

  1. Alex Schneider sagt:

    Es wäre gut, wenn die SP endlich sagen würde, wie sie denn die Unternehmenssteuerreform III umsetzen würde.